Eigentlich wäre der Terminkalender für 2020 so voll wie lange nicht gewesen. Neben einigen mehrtägigen Sanitätsdiensten, Wallfahrten und Übungen standen zahlreiche Freizeitaktivitäten, Wettbewerbe, Ausbildungsabende und Gruppenstunden der Kinder und Jugendlichen auf der Agenda. Bis zum 15. März …

Mitte März wurden wir dann vom landesweiten Corona-Shutdown und dem bayernweiten Katastrophenalarm überrascht. Nachdem das Bayerische Rote Kreuz ein wichtiger Bestandteil der kritischen Infrastruktur ist, wurden uns zahlreiche nochmals verschärfte Vorsichtsmaßnahmen auferlegt. Am 18. März mussten wir dann auch noch – zum ersten Mal in der Geschichte seit 1996 - den Dienstbetrieb des Helfers vor Ort einstellen.  

Corona-Teststation
An mehreren Tagen unterstützen unsere Helfer die Gesundheitsämter beim Betrieb der Corona-Teststation im Jahnstadion. Hier waren die Ehrenamtlichen für die organisatorischen Abläufe rund um den Abstrich zuständig. Aufgrund des Katastrophenfalls wurden unsere Helfer hierfür von ihren Arbeitgebern freigestellt.

Besprechungen und Dienstabende
Alle Präsenztermine mussten auf ein Minimum beschränkt werden und durften nur unter Einhaltung der Hygieneregeln stattfinden. Zu Beginn fanden nur einzelne Besprechungen im kleinsten Rahmen und Treffen zur Überprüfung der Einsatzgerätschaften und Fahrzeuge statt. Die Aus- und Weiterbildung fand im Rahmen von Online-Dienstabenden statt. Allen Mitgliedern wurden zusätzlich E-Learning-Fortbildungen zur Verfügung gestellt.

Rückkehr zur neuen Normalität

Zum 1. Juni durfte der Helfer vor Ort seinen Dienstbetrieb wieder aufnehmen. Gleich am ersten Tag wurde wieder zu Einsätzen ausgerückt, um bei den Bürgerinnen und Bürgern eine schnelle Versorgung zu gewährleisten. Für den „neuen“ Dienstbetrieb musste ein eigenes Hygienekonzept aufgestellt werden. So müssen unsere Helfer seit dem 1. Juni im Einsatz Schutzbrille und Atemschutzmasken tragen.

Ab Juli durften dann auch wieder Präsenzveranstaltungen stattfinden. So konnten wir vor der eigentlichen Sommerpause noch zwei Dienstabende sowie Gruppenstunden für alle unsere Kinder und Jugendlichen anbieten. Ende Juli fand dann auch unser jährliches Sommerfest statt.

Rettungsdienst

Während der letzten Monate wurden wir zu einigen Einsätzen als Unterstützungsgruppe Rettungsdienst oder Schnelleinsatzgruppe Transport alarmiert. So wurden wir unter anderem zum Busunfall nach Etterzhausen, einem Notfalleinsatz in Sinzing und einem Unwettereinsatz mit zahlreichen Verletzten und Betroffenen an den Roither Weiher alarmiert. Zudem unterstützten unsere Helfer an mehreren Tagen die hauptamtlichen Kollegen im Rettungsdienst.

Auslandrückholung aus PISA (Italien)
Anfang Juli – kurz nachdem die Grenzen für Reisende wieder geöffnet waren –  wurden wir angefragt einen im Urlaub erkrankten Landkreisbewohner, der gleichzeitig Fördermitglied beim BRK Kreisverband Regensburg ist, aus der Toskana in die Heimat zurückzuholen. Schnell hatten sich zwei Freiwillige gefunden und starteten frühmorgens mit unserem Rettungswagen in die Toskana. Der Nachmittag blieb den Helfern zur freien Verwendung in Italien und so konnte die touristenleere Stadt Pisa erkundet werden. Am nächsten Morgen ging es dann auf die über 800 km lange Rückfahrt zusammen mit dem Patienten.